Wer jetzt nicht in die Denk- und Handlungskraft seiner Menschen investiert, verliert.
Das neue NZZ-KMU-Barometer liest sich wie ein Lehrbuch der ökonomischen Verunsicherung: geopolitische Spannungen, stockende Lieferketten, ein unberechenbares Verhältnis zur EU, steigende Regulierung, explodierende Kosten. Fast 60 % der befragten KMU geben an, dass ihre Wachstumsaussichten durch die Entwicklungen in den USA negativ beeinflusst wurden. Jede fünfte Firma verschiebt Investitionen.
Die Unternehmer:innen blicken «mit Skepsis auf die Welt, aber mit Vertrauen auf sich selbst», heisst es im Kommentar zum Barometer. Klingt gut — nur: Vertrauen allein reicht nicht mehr. Wer jetzt glaubt, mit alten Strategien und reiner Effizienzlogik die Zukunft gestalten zu können, irrt gewaltig.
Die eigentliche Währung der kommenden Jahre wird sein: die Fähigkeit, Unsicherheit konstruktiv zu bewältigen und in Bewegung zu bleiben.
Und genau hier zeigt sich ein erstaunlicher Widerspruch: In vielen Firmen wird bei Investitionen gespart, aber an der wohl wichtigsten Investition — der Entwicklung von Führungskompetenz, mentaler Stärke und Adaptionsfähigkeit — wird gar nicht erst gedacht. Dabei ist das der Bereich, der jetzt den Unterschied macht zwischen Krisenresilienz und Lähmung.
Coaching? Unterschätzt und oft missverstanden.
Coaching hat in der KMU-Welt immer noch ein Imageproblem. Zu oft wird es reduziert auf Persönlichkeitsentwicklung im «Wohlfühlmodus», auf Soft Skills, die angeblich keinen direkten Ertrag bringen. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall.
Gutes, professionelles Coaching ist heute ein strategisches Führungsinstrument. Es hilft Unternehmer:innen und Führungskräften, inmitten von Komplexität:
- klare Entscheidungen zu treffen, wo die Faktenlage schwankt,
- innere Resilienz aufzubauen, statt sich von Krisen treiben zu lassen,
- Innovationsfähigkeit zu fördern, statt im Reaktionsmodus zu verharren,
- und Teams zu echter Selbstwirksamkeit zu führen.
In Zeiten, in denen 81 % der KMU zusätzlichen bürokratischen Aufwand und 88 % mehr IT-Sicherheitsmassnahmen erwarten, braucht es genau das: Menschen, die die Nerven behalten, die Orientierung geben, die neue Lösungen denken können — und die gleichzeitig menschlich und verbindend führen.
Wer jetzt an «Weiterbildung» denkt, hat den Punkt verpasst.
Es geht nicht um klassische Weiterbildungsprogramme. Es geht um persönliche Entwicklung auf der Höhe der Zeit: integrativ, systemisch, praxisnah. Coaching wirkt dort, wo kein Lehrbuch mehr hilft: in der eigenen Haltung, in der Führungsenergie, im bewussten Umgang mit Unsicherheit.
Wer das unterschätzt, wird scheitern — nicht wegen fehlender Fachkenntnisse, sondern weil die eigene Organisation psychologisch in den Rückwärtsgang schaltet.
Die Zahlen im KMU-Barometer zeigen: Viele KMU planen, ihre Lieferketten umzustellen, ihre Märkte neu zu gewichten, ihre Tech-Abhängigkeit zu hinterfragen. Doch all das erfordert einen Mentalitätswechsel in den Chefetagen wie in den Teams. Wer in dieser Lage glaubt, man könne es ohne tiefgreifende Veränderungsbegleitung schaffen, verkennt die Dynamik der heutigen Welt.
Die provokante Wahrheit
Coaching ist kein «Nice to Have» mehr. Es ist die Lizenz zum Gestalten in der Unsicherheitsgesellschaft.
Wer jetzt in Prozesse investiert, die Menschen helfen, flexibler, klarer und resilienter zu werden, wird auf dem kommenden Wellental nicht untergehen — sondern in Führung bleiben.
“Mindset ist die neue Währung. Wer jetzt in die Denk- und Handlungskraft seiner Menschen investiert, gewinnt nicht nur Resilienz — sondern Zukunftsfähigkeit.”