Dienstagmittag in Luzern. Der Duft von frisch gebackener Pizza zieht durch den Besprechungsraum von Emmi. Am langen Holztisch sitzen Menschen aus Produktentwicklung, Marketing und Logistik. Sie lachen, teilen Ideen, entwickeln neue Rezepturen – und sprechen darüber, wie sie den nächsten „Milchmoment“ gestalten können.
Hier geht es nicht nur um Käse oder Joghurt, sondern um etwas Tieferes: den Sinn, der alle verbindet. Emmis Purpose – „Die besten Milchmomente im Herzen kreieren“ – gibt Orientierung, setzt Energie frei und beantwortet die Frage, warum sich der Einsatz lohnt. Wer weiss, wofür er morgens aufsteht, bringt eine andere Haltung, mehr Kreativität und Ausdauer mit.
Sinnhaftigkeit ist längst kein „Nice-to-have“ mehr. Studien zeigen: Menschen, die in ihrer Arbeit einen Purpose erleben, sind motivierter, resilienter und bleiben länger im Unternehmen. Gerade in Zeiten von Digitalisierung, Fachkräftemangel und permanentem Wandel brauchen Organisationen diese innere Energiequelle. Ein klarer Sinn bietet Halt, wenn die äusseren Rahmenbedingungen unsicher werden.
Auch andere Schweizer Unternehmen beweisen, wie viel Kraft in einem gelebten Purpose steckt:
- Ricola baut auf „Chrüter aus gutem Grund“. Dieser Purpose zieht sich durch nachhaltige Landwirtschaft, faire Partnerschaften und kreative Produktideen. Mitarbeitende spüren: Ihre Arbeit dient nicht nur dem Umsatz, sondern trägt dazu bei, Natur und Tradition zu bewahren – und dabei Genuss zu schaffen.
- Bei Mammut Sports Group lautet die Vision „Create a world moved by mountains“. Dieser Sinn inspiriert Designer:innen, Entwickler:innen und Bergsportler:innen, gemeinsam Innovation und Verantwortung zu verbinden. Purpose hier bedeutet, Bewegung – körperlich wie geistig – zu ermöglichen.
Doch Sinn allein reicht nicht. Er muss in eine Kultur eingebettet werden, die Wertschätzung, Humor und Experimente zulässt – sonst bleibt er ein Lippenbekenntnis. Man könnte sagen: Purpose ist der Teig. Damit daraus eine richtig gute Pizza wird, braucht es weitere Zutaten:
- Der Boden: Eine klare Vision und Werte, die tragen.
- Die Sauce: Kommunikation, die inspiriert und verbindet.
- Die Toppings: Talente, Diversität und das Vertrauen, Neues auszuprobieren.
- Der Ofen: Strukturen und Routinen, die Leistung fördern, ohne Menschen auszubrennen.
Organisationen, die diesen Teig immer wieder frisch kneten, erleben Teams, die nicht nur liefern, sondern mit Freude und Sinn agieren. Produktivität entsteht dann als natürliche Folge von Sinn, Zugehörigkeit und einer lebendigen Kultur – und ja, manchmal auch von einer richtig guten Pizza beim Team-Lunch.
Fazit: Purpose ist kein Luxus – er ist überlebenswichtig
In einer Welt, die sich immer schneller dreht, können sich Unternehmen kaum leisten, Sinn dem Zufall zu überlassen. Purpose ist kein hübsches Extra, sondern die Basis für Motivation, Innovation und nachhaltige Produktivität.
Doch einen echten Purpose zu entwickeln und lebendig zu halten, braucht mehr als einen Workshop oder ein Poster an der Wand. Es braucht Räume, in denen Führungskräfte und Teams ihre Fragen stellen können:
- Wofür stehen wir – jenseits von Quartalszahlen?
- Welche Wirkung wollen wir mit unserer Arbeit entfalten?
- Wie schaffen wir Strukturen, die Menschen stärken statt erschöpfen?
Hier kommen Mentoring, Coaching und ein reflektierender Dialog ins Spiel. Sie helfen, den Denkrahmen weicher zu machen, blinde Flecken sichtbar zu machen und Perspektiven zu erweitern. Gute Fragen eröffnen neue Sichtweisen; sie schaffen die Klarheit, die nötig ist, damit Purpose nicht nur gedacht, sondern gelebt wird.
Wenn Unternehmen Sinn ernst nehmen, ihn in ihre Kultur verweben und durch kontinuierliche Reflexion nähren, entsteht eine Dynamik, die weit über Produktivität hinausgeht: Menschen fühlen sich verbunden, Teams wachsen, Organisationen bleiben wandlungsfähig – und die Arbeit macht wieder Sinn.