Ein aktueller Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zeigt auf, dass weltweit etwa 20,4 % der jungen Menschen weder in Beschäftigung noch in Aus- oder Weiterbildung sind. Besonders betroffen sind junge Frauen, die zwei Drittel dieser Gruppe ausmachen. In einer Welt, die zunehmend durch wirtschaftliche Unsicherheiten und sozialen Wandel geprägt ist, stehen vor allem internationale Unternehmen vor der Herausforderung, auf diese Entwicklung zu reagieren. Für Schweizer Unternehmen, die im Ausland tätig sind, ergibt sich hier eine doppelte Verantwortung – aber auch eine große Chance. Durch gezielte Mentoring-Programme können sie nicht nur jungen Menschen auf ihrem Weg in die Arbeitswelt helfen, sondern gleichzeitig selbst von den positiven Effekten dieser Programme profitieren.

Mentoring-Programme bieten eine nachhaltige Lösung, um junge Talente zu fördern und ihnen die Fähigkeiten zu vermitteln, die auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind. Für Unternehmen mit internationalen Standorten kann dies bedeuten, dass sie die lokale Jugend gezielt unterstützen, indem sie praktische Fähigkeiten und Soft Skills vermitteln, die für den Berufseinstieg notwendig sind. Dies hilft, die Diskrepanz zwischen den Anforderungen des Marktes und den Qualifikationen der jungen Generation zu verringern. Mentoring ist dabei nicht nur eine Investition in die Entwicklung junger Menschen, sondern auch ein strategischer Vorteil für das Unternehmen, da es qualifizierte, motivierte Mitarbeitende aufbaut, die langfristig zum Unternehmenserfolg beitragen können.

Ein besonders wichtiger Aspekt solcher Programme ist die Förderung von Frauen. Da junge Frauen weltweit überproportional von Arbeitslosigkeit betroffen sind, könnte ein gezieltes Mentoring-Programm dazu beitragen, diese Ungleichheit zu verringern. Durch Unterstützung und Netzwerkbildung könnten Frauen in Führungspositionen gelangen, was nicht nur die Gleichstellung fördert, sondern auch den Talentpool erweitert und das Unternehmen diverser und widerstandsfähiger macht. Für Unternehmen bedeutet dies die Möglichkeit, nicht nur gesellschaftlich Verantwortung zu übernehmen, sondern auch von einer vielfältigeren und innovativeren Belegschaft zu profitieren.

Darüber hinaus tragen Mentoring-Programme zur interkulturellen Vernetzung innerhalb internationaler Unternehmen bei. Wenn Mitarbeitende aus verschiedenen Standorten als Mentoren fungieren, wird der Wissensaustausch gefördert und es entsteht ein Mehrwert für beide Seiten. Mentees profitieren von der Erfahrung und den Perspektiven ihrer Mentoren, während die Mentoren selbst neue Impulse und Ideen erhalten. Dieser Austausch trägt dazu bei, Innovationen und neue Denkansätze ins Unternehmen zu integrieren und eine lernorientierte Unternehmenskultur zu fördern. Besonders in einer globalisierten und schnelllebigen Geschäftswelt sind diese interkulturellen Kompetenzen von unschätzbarem Wert.

Unternehmen, die global tätig sind, haben zudem die Möglichkeit, sich durch die Implementierung von Mentoring-Programmen als sozial engagierte und verantwortungsbewusste Akteure zu positionieren. In einer Zeit, in der das gesellschaftliche Engagement von Unternehmen immer stärker im Fokus steht, kann ein gut strukturiertes Mentoring-Programm nicht nur zur Lösung eines dringenden globalen Problems beitragen, sondern auch das Image des Unternehmens stärken. Indem Firmen aktiv daran arbeiten, junge Menschen zu unterstützen und ihnen den Weg in die Arbeitswelt zu ebnen, schaffen sie Vertrauen in den Märkten, in denen sie tätig sind, und stärken ihre Reputation – sowohl lokal als auch international.

Schweizer Unternehmen mit Filialen oder Niederlassungen im Ausland haben somit die Möglichkeit, durch Mentoring-Programme nicht nur zur Lösung eines globalen Problems beizutragen, sondern auch ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Mentoring bietet jungen Menschen die Chance auf eine bessere Zukunft und Unternehmen die Chance, qualifizierte, engagierte Talente zu gewinnen. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um einen positiven Einfluss zu nehmen – sowohl für Ihr Unternehmen als auch für die Gemeinschaften, in denen Sie tätig sind.