Wir können beobachten, dass Konflikte oder Streitigkeiten bei größeren Organisationen vermehrt in der Öffentlichkeit ausgetragen werden. Als bestes Beispiel können die Streitigkeiten im November des vergangenen Jahres zwischen dem Verwaltungsrat und dem CEO von der Firma Open AI genannt werden. Nach der Entlassung des CEO’s gab es eine interne Revolte der Mitarbeitenden, was zur Wiedereinsetzung des CEO’s und zur Absetzung des Gremiums geführt hatte. Unterschiedliche Wertesysteme sind aufeinandergeprallt und die verschiedenen Gremien und Funktionsträger haben es nicht geschafft, eine gemeinsame Richtung oder Vision zu formen.
Sicherlich gehören Auseinandersetzungen zum Alltag eines jeden Betriebs, aber Vorsicht ist geboten, wenn ganze Abteilungen lahmgelegt werden oder sogar, wie im Fall von Open AI, eine ganz Firma in Schieflage gerät. Wichtige Entscheidungen müssen von den Mitarbeitenden mitgetragen werden, was ein achtsames Kommunikationsverhalten auch in der Kompetenzenverteilung von den Vorgesetzen verlangt.
Aus der Forschung kann man beobachten, dass Konflikte auch positive Aspekte mit sich bringen und im besten Fall Kreativität, Produktivität und die Zusammenarbeit in Teams verbessern. Diese Beobachtung bezieht sich vor allem auf Situationen, wenn man es schafft, die unterschiedlichsten Blickwinkel auf eine Herausforderung oder Problemstellung zuzulassen und sich jeder seinen Beitrag bei den definierten Maßnahmen zur Lösung beiträgt.
Für Firmen ist es wichtig, ein Augenmerk darauf zu richten, wo noch Beziehungskonflikte dazukommen und Emotionen noch eine größere Rolle spielen und folglich teilweise auch das Vertrauensverhältnis gestört ist. Laut einer Erhebung des Kompetenzzentrums Workmed und des Krankenversicherers Swica sind beinahe 60% aller psychisch bedingten Arbeitsunfähigkeiten auf Konflikte am Arbeitsplatz zurückzuführen und rund die Hälfte der Krankgeschriebenen verliert den Arbeitsplatz.
Den Führungskräften kommt da eine wichtige Rolle zu. Sie müssen nicht nur solche Situationen früh erkennen können, sondern auch eine vertrauens- und respektvolle Firmenkultur unterstützen, die es ermöglicht, auch andere Sichtweisen miteinzubeziehen und den Boden für eine Wertegemeinschaft zu schaffen.
Die Konflikte haben zugenommen und schlechtes Führungsverhalten, Entscheidungsschwäche oder autoritäre Führung wird in der heutigen Zeit sichtbarer und führt zu einem destruktiven Verhalten.
Konflikte entstehen oft bei Veränderungen und da wir uns in einer komplexeren und mehrdeutigeren Welt befinden, die immer schneller wird, ist es umso wichtiger ein konstruktives Umfeld für die beste Zielerreichung zu schaffen.
Coaching- und Leadership-Programme können Führungskräfte und ganze Unternehmen unterstützen, um nicht nur das Verständnis und die Wichtigkeit von Transformationen aufzuzeigen, sondern auch ein Klima von psychologischer Sicherheit und positiver Energie zu schaffen.